Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen [1]. Chronische Infektionen mit bestimmten Hochrisiko-HPV-Typen stellen ein großes Risiko für die Entstehung der Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs dar [2]. Seit 2006 existieren Impfstoffe gegen HPV und die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit März 2007 die Impfung gegen HPV für alle 12 bis 17 Jahre alten Mädchen [2]. Im Jahr 2014 wurde das empfohlene Impfalter der Mädchen auf 9 bis 14 Jahre herabgesetzt. Im Juni 2018 beschloss die STIKO zusätzlich eine Empfehlung der Standardimpfung gegen HPV für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren [3]. Alle gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der HPV-Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 17 Jahren. Im Jahr 2023 hatten bundesweit 55 % der 15-jährigen Mädchen und 34 % der 15-jährigen Jungen (Geburtsjahr 2008) den vollständigen HPV-Impfschutz [4].
Das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e. V. (DAPI) ist der Frage nachgegangen, wie sich die Abgaben von HPV-Impfdosen zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung im Zeitraum 2014 bis 2024 entwickelt haben (siehe Grafik). Von 2014 bis 2018 lagen die Abgaben von HPV-Impfdosen bei durchschnittlich rund 0,75 Mio. Impfdosen pro Jahr. Im Jahr 2019 erhöhten sich die Abgaben deutlich auf 1,33 Mio. Impfdosen. Nach einem Rückgang auf ein niedrigeres Niveau (2021: 1,18 Mio., 2022: 0,87 Mio.) sind die abgegebenen Impfdosen in den beiden vergangenen Jahren wieder angestiegen (2023: 0,96 Mio.; 2024: 1,07 Mio.).
[1] Schiffman M, Castle PE, Jeronimo J, et al.: Human papillomavirus and cervical cancer. Lancet 2007;370(9590):890 – 907. doi: 10.1016/S0140-6736(07)61416-0
[2] Robert-Koch-Institut: Impfung gegen HPV – Aktuelle Bewertung der STIKO. Epid. Bull. 2009;32:319-38.
[3] Robert-Koch-Institut: Wissenschaftliche Begründung für die Empfehlung der HPV-Impfung für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Epid. Bull. 2018;26:233-54.
[4] Rieck T, Steffen A, Feig M, Rau C: Impfquoten in Deutschland – aktuelle Ergebnisse aus dem RKI-Impfquotenmonitoring Epid Bull 2024;50:3-10 | DOI 10.25646/12956.3