Es wurden 36% mehr Rezepte pro Tag im Notdienst an den Weihnachtsfeiertagen 2012 zu Lasten der GKV eingelöst als an einem normalen Sommerwochenende
Der Notdienst, den deutsche Apotheken leisten, ist ein unverzichtbarer Baustein in der Versorgung akut erkrankter Menschen mit dringend benötigten Medikamenten. Wird man an einem Wochenende oder Feiertag krank, ist die unmittelbare Gabe eines Arzneimittels nach dessen Verordnung durch einen Arzt oft sehr wichtig, z. B. zur Unterdrückung der Vermehrung von Krankheitserregern oder zur unmittelbaren Linderung der Beschwerden wie Schmerzen. So werden auch in diesem Jahr zu den Feiertagen viele Patienten die Leistungen der bundesweit etwa 1.400 Apotheken, die an den Feiertagen Nacht- und Notdienst haben [1], in Anspruch nehmen.
Das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI) untersuchte die Anzahl der im Notdienst eingereichten Rezepte pro Tag im Jahr 2012. Hierfür wurden die Rezepte gezählt, die ein noctu-Kreuz oder das noctu-Sonderkennzeichen trugen (noctu; lat.: bei Nacht). An den gesetzlichen Feiertagen wie Weihnachten, Neujahr, Ostern und Pfingsten war die Anzahl der Rezepte im Nacht- und Notdienst deutlich höher als an einem typischen Sommer- oder Winterwochenende. So wurden zu Weihnachten 2012 14.462 solcher Rezepte pro Feiertag zu Lasten der GKV eingelöst und damit 30% mehr als an einem typischen Winterwochenende und sogar 36% mehr als an einem typischen Sommerwochenende.
Die meisten Rezepte im Notdienst zu Weihnachten 2012 kamen von Allgemeinmedizinern (24%), gefolgt von Kinderärzten (21%). An der Spitze der Verordnungen lagen Antibiotika (33%) sowie Entzündungshemmer und Schmerzmittel (23%).
[1] ABDA-Broschüre „Die Apotheke: Zahlen, Daten, Fakten 2012“