Ärzte verordneten 2009 für rund 20 Prozent mehr Patienten Opioide als fünf Jahren zuvor. Im Jahr 2009 erhielten 1,26 Millionen gesetzlich Versicherte die starken Schmerzmittel, im Jahr 2005 waren es 1,05 Millionen Patienten. Das berichtete die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände auf der Basis von Zahlen des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI). Verordnungen an Privatpatienten wurden bei der Analyse nicht berücksichtigt.
Opioide fallen unter das Betäubungsmittelrecht, bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ist das Abhängigkeitsrisiko laut ABDA aber sehr gering. Die Versorgung der Patienten sei gesetzlich genau geregelt und müsse von den Apotheken penibel dokumentiert werden.
Nicht nur die Anzahl der versorgten Patienten nahm laut der Analyse in den vergangenen fünf Jahren zu, sondern auch die Anzahl der abgegebenen Packungen: Die Apotheken gaben im Jahr 2005 rund 4,2 Millionen Packungen ab, 2009 waren es 5,7 Millionen Packungen. Im Jahr 2005 erhielten die Patienten durchschnittlich 4,0 Packungen pro Jahr, im Jahr 2009 waren es durchschnittlich 4,5 Packungen.
Auch der Anteil der N3-Großpackungen nahm von 26 Prozent auf 34 Prozent zu. Rund zwei Drittel der Patienten erhielten von Allgemeinmedizinern Verordnungen mit starken Schmerzmitteln. Es folgten Internisten mit 27 Prozent der behandelten Patienten.
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